Eurojumelages Deutschland, Sektion Koblenz  
     

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 Mit der Eurojumelages – Sektion Koblenz - durch die Schweiz nach Italien –
vom 01. bis 09. September 2024, mit dem Glacier- und Bernina-Express

Es ist immer wieder ein Erlebnis mit dem langsamsten Schnellzug der Welt, dem Glacier-Express die Schweizer Bergwelt zu durchfahren. Ebenso reizt die Fahrt mit dem Bernina Express, die bis nach Tirano in Italien führt. Sechsunddreißig Teilnehmer wollten genau diese Reise antreten und so starteten sie mit einem bequemen Reisebus ab Koblenz in südliche Richtung. Unterwegs, auf einem Rastplatz wurde ein vorbereitetes Frühstück verzehrt und am Nachmittag war dann eine weitere Rast oberhalb von Montreux geplant bei der es Kaffee und Kuchen – selbstgebacken mit Sauerkirschen und Streuseln – geben sollte. Leider war der schöne Rastplatz geschlossen und der Blick auf den Genfer See blieb uns zumindest von diesem Platz aus verwehrt. Bild 1, Bild 2
Bild 01: Rastplatz mit Blick auf Montreux. Diesen Blick konnten wir
leider nicht genießen, fanden dann aber eine gute Alternative
Bild 08

Weiter geht die Fahrt bis ins schweizerische Täsch. Dort muss der Bus zurückbleiben, denn Zermatt, unser Ziel ist autofrei. Sehr gut organisiert werden die Koffer verladen und weiter geht es mit der Schweizer Bahn. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befindet sich unser Hotel in Zermatt. Wir checken ein, das Abendessen wartet auf uns. Danach sind alle froh ins Bett zu kommen, der Tag war zwar nicht anstrengend, aber lang. Bild 3

Bild 02 Bild 03: Unser Hotel in Zermatt –
Hotel Butterfly lädt zum Verweilen ein

Nach einem guten Frühstück haben wir am folgenden Tag Freizeit. Gemeinsam entschließen wir zuerst einmal zur Talstation der Gornergratbahn zu gehen um dort zu entscheiden, ob wir die teure Fahrt aufs Gornergrat antreten. Die Wetterlage sieht ganz gut aus und wir entscheiden zu fahren. Was gibt es dort oben zu sehen? „Der Gornergrat ist ein Berggrat auf einer Höhe von 3135 m ü. M. Er befindet sich rund drei Kilometer östlich von  Zermatt  im Schweizer Kanton Wallis. Er befindet sich zwischen dem Gornergletscher und dem  Findelgletscher und bietet eine Sicht auf mehr als 20 Viertausender, darunter den Monte Rosa, das Matterhorn und den Liskamm.“ Mit der Zahnradbahn geht es voller Erwartung auf die einmalige Strecke. Oben angekommen zeigt sich das Wetter dann nicht ganz so gut wie erhofft. Den ultimativen Blick haben wir nicht. Dennoch ein unvergessliches Erlebnis. Wir verweilen eine Zeit und besuchen die multimediale Erlebniswelt "Zooom the Matterhorn". Dort erleben wir im immersiven (Immersion beschreibt den durch eine Umgebung der Virtuellen Realität hervorgerufenen Effekt) 3D Kino die verschiedensten Szenarien der vier Jahreszeiten am Matterhorn.

Wir atmen die frische Luft, sitzen auf der Sonnenterasse und genießen das atemberaubende Panorama.
Irgendwann am frühen Nachmittag geht es dann individuell wieder mit der Bahn bergab und einige Wanderer steigen an der Haltestelle Riffelalp aus und wandern ca. zweieinhalb Stunden bergab ins Tal. Bild 4, Bild 5
Bild 04: Wolkenverhangen zeigt sich das Matterhorn Bild 05

Nun gilt es zu Fuß das touristisch sehr begehrte Zermatt zu erkunden. Viele Teilnehmer nutzen die Freizeit, um zuerst einmal in der herrlichen Spätsommersonne in ein Straßenkaffee einzukehren. Gewöhnungsbedürftig sind die Preise – ein Stück Pflaumenkuchen, eine Tasse Kaffee, 14,50 Schweizer Franken, von Sonderangebot kann hier keine Rede sein. Aber was sagt einer der Reiseteilnehmer zu solchen Preisen: „Macht nichts, zahlen alles unsere Erben“. Bild 6

Bild 06: Besonders schön stellt sich der alte Teil von Zermatt dar Bild 09: Der Bollerwagen ist beladen, es kann losgehen

Ein schöner Tag neigt sich dem Ende und nach dem Abendessen werden die Erlebnisse und vieles mehr bei einem Glas Wein noch einmal aufgearbeitet. Bild 7
Bild 07: Am nächsten Morgen freier Blick von Zermatt auf das Matterhorn.
Foto aufgenommen auf der Kirchbrücke von Maline Kohlenbeck
Bild 15: In den Gassen von Soglio

Um das Gepäck brauchen wir uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück nicht zu kümmern, das macht unser Busfahrer Sebastian, dem wir ein großes Lob zollen für seinen Service und seine außergewöhnlich gute Fahrweise. 

Wir gehen zum Bahnhof um mit dem Glacierexpress  die 7-stündige Reise von Zermatt nach St. Moritz anzutreten. Viel Gepäck haben wir dabei, wir haben einen Bollerwagen vollgeladen mit Wein, Sekt und allerlei zum Essen, denn wir sind an diesem Tag im Zug Selbstversorger. In einer naheliegenden Bäckerei wird leckeres Bort eingekauft und dann geht’s los. Bild 8, Bild 9, Bild 10

Die Fahrt wird nicht langweilig, denn hinter jeder Kurve bietet sich ein neues Bild. Gegen Mittag baut Walter, der die Reise organisiert hat, ein „Büffet“ auf. Käse, verschiedenste Wurstsorten, vielerlei verschiedene Brote, Wein, Sekt, Wasser, an alles ist gedacht und als wir gut gesättigt unser Mittagessen beendeten ist noch die Hälfte übrig – es sollte für ein Picknick reichen am übernächsten Tag. Gegen 18:00 Uhr erreicht die Gruppe St. Moritz, wo unser Bus schon auf uns wartet. Wir steigen ein und nur wenige Kilometer entfernt erreichen wir unser Hotel „Schweizer Hof“ in Pontresina, ein schönes Haus, wir werden mit einer spürbaren Freundlichkeit empfangen. Der weitere Verlauf des Abends gestaltet sich wie an fast jedem Abend – Abendessen, dann gemütliches Zusammensitzen und nette Gespräche. Bild 11
Bild 10: Im Panoramawagen des Glacier Express,
es gibt viel zu sehen, die Stimmung ist gut
Bild 11

Den folgenden Tag erleben wir mit einer örtlichen Reiseleitung. Wir fahren über Passstraßen (Malojapass 1815 m), durch herrliche Naturwelten  und erreichen das Bilderbuchdorf Soglio. Bild 12, Bild 13
Bild 12: Kurvenreiche Straße über den Majolapass Bild 13: Bei der Durchfahrt soll man sich küssen!
Bild 14: Erklärungen bevor wir den Ort erkunden Bild 16: Es findet sich immer ein schöner Platz zum Rasten

Bei einem Rundgang schauen wir uns alles genau an – man glaubt hier sei die Zeit stehengeblieben. Bild 14, Bild 15, Bild 16 

Soglio ist ein klassisches, hoch verdichtetes Haufendorf (ein Haufendorf ist ein geschlossen bebautes Dorf mit unregelmäßigen Grundstücksgrundrissen) romanischer Bergwirtschaft, dem die barocken Palazzi derer von Salis ein städtisches Gepräge verleihen.

Am Nachmittag machen wir gemeinsam einen Rundgang in St. Moritz. Bild 17
Bild 17: Die Gruppe horcht aufmerksam den Erklärungen
unserer Reiseführerin
Bild 18: Ein Genuss für den Gaumen

Bevor es wieder zum Bus geht, besuchen wir eine Chocolaterie. Hier probieren wir die uns reichlich angebotenen feinen aber teuren Leckereien. Bild 18

Alle sind der gleichen Meinung: Es war wieder ein wunderschöner, erlebnisreicher Tag.

Der nächste Tag, die nächste Bahnfahrt, die nächsten Höhepunkte! Bild 19

Mit dem Bernina Express geht es weiter durch die Schweizer Bergwelt durch Engadin über den Bernina Pass bis unterhalb von Bruiseo ein mächtiges Kreisviadukt den Abstieg nach Italien ermöglicht - die gesamte Strecke wird durch die Unesco geschützt. Durch 55 Tunnel und über 196 Brücken, wie z.B. den 65m hohen Landwasserviadukt erreichen wir nach einer spektakulären Fahrt nach ca. 3 Stunden Tirano. Bild 20
Bild 20: Im Panoramawagen des Bernina Express Bild 21: Grand Hotel Bristol
 

Eine Mittagspause in einem Restaurant im italienischen Tirano schließt sich an und dann fahren wir weiter zum letzten Ziel der Reise: Stresa am Lago Maggiore. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel, das Grand Hotel Bristol, ein wunderschön gelegenes Haus am See mit direktem Blick auf die Isola Bella – wir genießen es. Wir checken ein, können endlich einmal die Koffer komplett auspacken und treffen uns dann beim Abendessen. Bild 21, Bild 22

Alle genießen die gute Küche, vor allem die jeden Abend angebotene Pasta und die sonstigen Annehmlichkeiten des Hotels.

Der nächste Tag gehört der Borromäischen Insel „Isola Bella“.
Mit einem eigens für die Gruppe gecharterten Boot beginnen wir die Fahrt über den See. Bild 23
Bild 22: Die Gruppe beim Abendessen Bild 23: Die Gruppe beim Besteigen des Bootes

Wir wollen den Palazzo der Borromäo und den botanischen Garten besuchen. Die Isola Bella zählt heute zu den großen Touristenattraktionen am Lago Maggiore. Der Palazzo Borromeo und seine Gärten sind ein Schmuckstück barocker Kunst. Wir erleben den Palazzo bei einer interessanten Führung. 190 Zimmer hat das Gebäude und 40 davon werden wir sehen. Weitere 50 Zimmer werden im August und im September von der Familie Borromäo bewohnt – sie sind also im Palast – die sonst in Mailand wohnen und als Industrielle arbeiten.
Nach der Besichtigung erkunden wir auf „eigene Faust“ den Garten, genießen die Aussichten und die noch reichlich vorhandene Blütenpracht. Das Wetter ist ideal. Es schließt sich ein Kaffeepäuschen an. Zur verabredeten Zeit treffen sich alle am Palazzo, denn dort wartet unser Boot auf uns. Wir starten unsere etwa halbstündige Fahrt und umrunden die drei boromäichen Inseln, die Isola Bella, die Isola de Prescatori (Fischerinsel) und die Ioila Madre.
Hier ein paar fotografische Eindrücke des Erlebten. Bild 24, Bild 25, Bild 26, Bild 27, Bild 28
Bild 24: Führung im Palazzo Boromäo, zu sehen der Gemäldesaal Bild 27: Botanischer Garten der Isola Bella von der Seeseite gesehen
Bild 25: Blick auf die Fischerinsel Bild 26

Der Tag neigt sich dem Ende zu und alle sind begeistert von der Schönheit der Insel und der des Lago Maggiore. Bild 29

In weiser Voraussicht ändern wir in gemeinsamer Absprache das Programm des nächsten Tages. Eigentlich war ein Tag Freizeit vorgesehen und am übernächsten Tag die Schifffahrt von Stresa nach Locarno. Der Wetterbericht verheißt aber für den übernächsten Tag nichts Gutes und so verlegen wir die Fahrt auf dem See auf den freien Tag, an dem der Wetterbericht Gutes voraussagt. Im Nachhinein betrachtet eine gute Entscheidung.
Wir starten nach einem gemütlichen Frühstück im Hafen von Stresa. Mit einem großen Schiff beginnen wir die 4-stündige Fahrt auf dem See. Bild 30
Bild 29 Bild 30

Vorbei an den Inseln, an wunderschönen Ortschaften, entlang einer malerischen Bergkulisse genießen wir die Zeit an Bord und lassen es uns auf dem Oberdeck gut gehen.
In Locarno angekommen verbringen wir noch ein wenig Freizeit, bevor uns Sebastian mit dem Bus abholt und zurück zum Hotel bringt.

Beim Abendessen gibt es dann noch eine Menge zu erzählen, und nach dem Essen trifft man sich dann noch in der Bar und lässt den Abend ausklingen. Bild 31, Bild 32, Bild 33
Bild 31 Bild 32
Bild 33 Bild 28: Botanischer Garten

Der nächste Morgen bringt uns mit Patrizia unserer örtlichen Reiseleitung ins Verzascatal. Zuerst geht die Fahrt entlang des Lago Maggiore bis nach Locarno. Wir machen einen Zwischenstopp in Baveno um uns einen sonntäglichen Markt anzuschauen. Der Wettergott ist uns heute nicht gut gesonnen – es regnet leicht. Begleitet werden wir auf unserer Fahrt nach Locarno von eindrucksvollen Villen des vergangenen Jahrhunderts – alles in einem sehr gepflegten Zustand. Von den fantastischen Tessiner Tälern ist das unter Naturschutz stehende Verzascatal eines der Aufregendsten.
Im Val Verzasca schießt das Wasser in smaragdgrüner Farbe im Nu hinunter in Richtung Lago Maggiore, doch wer als Tourist in dieses Tal kommt, sollte es alles andere als eilig haben. Es ist ein wilder Einschnitt ins Gebirge, das Val Verzasca im Süden des Tessins, an der Grenze der Schweiz zu Italien. Wer hier aus Richtung Süden im Tal ankommt, wird als erstes der riesigen Staumauer des Wasserkraftwerks gewahr, die mit 380 Metern Länge und 220 Metern Höhe in gewaltiger Größe die Schlucht beherrscht. Das Mauerwerk bildet einen der höchsten Staudämme in ganz Europa, und dementsprechend bietet sich von oben ein grandioser Blick auf die Klamm. Bild 34

An schönen Tagen allerdings sind hier oben viele Menschen unterwegs, die nicht direkt an der Aussicht interessiert sind – sondern vielmehr an der Höhe des Damms und was sich damit anfangen lässt. Es sind Bungee-Springer, die die enorme Höhe der Staumauer zu verwegenen Sprüngen nutzen. Eben jene Dammhöhe macht es übrigens möglich, dass hier die höchsten Bungee-Swings der Welt ausgeführt werden können. Wir erleben zwei Sprünge hautnah.

Bis in das 19. Jahrhundert hinein war das Val Verzasca relativ dicht besiedelt. Als die Industrialisierung den Norden Italiens erfasste, machten sich viele Talbewohner als Saisonarbeiter über die kalten Monate auf in die Industriezentren, nach Turin und Mailand, und nach und nach gingen die Familien dauerhaft mit, bis das Tal weitgehend entvölkert war. Erst in der jüngsten Vergangenheit siedelten sich im Val Verzasca wieder Menschen an, die meisten von ihnen allerdings unterhalten einen Zweitwohnsitz für die Sommerzeit. In wunderschöner Landschaft, im „grünen Herzen“ des Tessins, finden sich viele stille Zeugen der Vergangenheit, die zeigen, dass früher das Leben im Val Verzasca ein hartes war. Von der Farbe des Verzasca-Flusses erzählt man sich, dass noch nie „ein Künstler ein so wunderbares Grün gemalt“ habe, und nie hätte dieser Künstler auch nur vermuten können, dass ein solches Grün existiert. Bild 35
Bild 35: zweibogige Römerbrücke Ponte die Salti

 

Bild 36: Corippo ist eine politische Gemeinde im Verzascatal. Sie gehört zum Kreis Verzasca, Bezirk Locarno des Kantons Tessin in der Schweiz. Corippo ist die nach Zahl der Einwohner kleinste politische Gemeinde der Schweiz. Der Dorfkern wurde 1975 unter Denkmalschutz gestellt und als beispielhaft ausgezeichnet.

Einige Kilometer weiter bewundern wir bei Lavertezzo die berühmte zweibogige Römerbrücke Ponte die Salti. Bild 36, Bild 37

Corippo ist eine politische Gemeinde im Verzascatal. Sie gehört zum Kreis Verzasca, Bezirk Locarno des Kantons Tessin in der Schweiz. Corippo ist die nach Zahl der Einwohner kleinste politische Gemeinde der Schweiz. Der Dorfkern wurde 1975 unter Denkmalschutz gestellt und als beispielhaft ausgezeichnet.
Bild 19: Überfahrt über das Landwasserviadukt Bild 37: Sonogno am Ende des Tales

Sonogno ist die hinterste Gemeinde im Verzascatal und liegt in einer Mulde beim Zusammenfluss der Gebirgsbäche aus dem Redorta- und Vogornessotal. Westlich des Ortes liegt der Monte Zucchero (2735 m ü. M.), dessen Gipfel auf der Gemeindegrenze liegt.

Klassiker: In Sonogno beginnt und endet die Handlung des Jugendbuches «Die schwarzen Brüder» von Lisa Tetzner

Aufgrund des schlechten Wetters können wir nicht durch den malerischen Ort schlendern. Wir sehen nicht das Museum des Verzascatals, in dem das bäuerliche Leben des Tales in der Vergangenheit präsentiert wird. Was sich in Sonogno am Ende des Verzascatals versammelt, kann es mit mancher Großstadt aufnehmen: Viele Zugezogene leben hier, sechs Sprachen schwirren durch das Dorf, und am Morgen beim Bäcker trifft man auch mal eine Guatemaltekin. Wir machen unsere Mittagspause und genießen die Atmosphäre um uns herum. Bild 38
Bild 38: Die meisten Dächer, besonders die der älteren Häuser
 sind mit Granitplatten gedeckt.
Bild 34: Staumauer

Hinweis: Die Fotos in Sonogno wurden bei einer Reise 2019 unter besseren Wetterbedingungen aufgenommen.

Auch dieser Tag, der bedingt durch das Regenwetter seinen eigenen Zauber hatte, neigt sich dem Ende zu. Wir fahren zurück zum Hotel.

Eine wunderschöne Reise geht zu Ende. Die Gruppe reist am nächsten Morgen mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck zurück nach Deutschland, zurück in die Heimat.

Text und Fotos Walter Bergmann