Der Eurojumelages-Kongress, der alle 3 Jahre stattfindet, wurde dieses Jahr von den spanischen Jumeleuren der Sektion AHET Madrid organisiert. 185 Teilnehmer aus 13 europäischen Ländern trafen sich im Kongresshotel Husa Chamartín in Madrid. Von der Sektion Darmstadt nahmen 6 Delegierte teil.
Am ersten Sitzungstag mussten wir wegen der Ausgabe der elektronischen Babelfische für die Simultanübersetzungen in Spanisch, Französisch, Englisch und Deutsch ...
etwas früher zum Frühstück erscheinen und deshalb mit andern Hotelgästen um Kaffeetassen, Orangensaft und Tische kämpfen. Die Sitzung selbst begann mit einem Grußwort der scheidenden Vorsitzenden, gefolgt von Grußworten der Vertreter der einzelnen Landesverbände sowie Gastreden von Vertretern der spanischen Telefónica und des Madrider Ayuntamientos. Neu war diesmal, die fest vorgegebene Sitzordnung in nationale Blöcke, mit Franzosen auf der einen, Deutsche auf der andern Seite des Saales.
Von besonderem Interesse war wie immer der Bericht des Generalsekretärs Jean-François Logette über die Entwicklung von Eurojumelages in den 3 Jahren seit dem letzten Kongress. Er zeigte, dass der Mitgliederschwund von Frankreich, England und Deutschland nun auch Polen erreicht hat. Wettgemacht wurde dieser Schwund aber durch Ungarn, das einen enormen Zuwachs auf über 1400 Mitglieder verzeichnen konnte. Der neue Kassenführer Pierre-Yves Videlot präsentierte seinen Kassenbericht klar und verständlich und begeisterte damit insbesondere einige der anwesenden nationalen und sektionalen Kassenführer. Der Kassenbericht wurde erstmalig einstimmig angenommen.
Die bisherige Vorsitzende Marie-Paule Richonnier konnte nach 2 Amtsperioden nicht erneut für den Vorsitz kandidieren. 3 Bewerber, Armando Tellez-Velasco aus England, Prof. Dr. Dorina Suflet aus Deutschland und Marian Fabian aus Polen präsentierten in kurzen Redebeiträgen sich und ihre Qualifikation für das Amt. Während der Mittagspause konnten die Delegierten in geheimer Abstimmung entscheiden, ob persönliche Bekanntschaft, Empfehlungen oder die Kandidatenvorstellung in der Versammlung für ihre eigene Wahlentscheidung ausschlaggebend sein sollte. Ebenfalls neu zu wählen waren die Kassenprüfer mit Britt Haller von der Sektion Darmstadt als eine der Kandidaten. Marian Fabian erreichte mit 92 von 169 Stimmen die absolute Mehrheit und war damit zum neuen Vorsitzenden gewählt. Britt Haller wird mit José Antonio Machado aus Portugal in Zukunft die Kasse der Eurojumelages prüfen. Prof. Dr. Dorina Suflet wurde in der Abendsitzung des neuen Verwaltungsrates zur ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Bei diesem Kongress waren keine Satzungsänderungen zu beschließen. Deshalb bestimmten Redebeiträge und kurze Diskussionen die letzte Sitzung des Kongresses am zweiten Sitzungstag. Zunächst stellte der neue Vorsitzende seine Ideen vor, mit verstärkter Einbeziehung jugendlicher Mitglieder und Erweiterung von Eurojumelages auf andere europäische Staaten. Romain Bissiau aus Paris berichtete anschließend über neue Konzepte für Begegnungen der jüngeren Generation bis 40 Jahre.
Yann Praud, Hauptverantwortlicher für die Website von Eurojumelages stellte den derzeitigen Stand der Website vor, mit der Möglichkeit, sich zu Eurojumelages-Veranstaltungen anzumelden, Kleinanzeigen aufzugeben und Informationen über alle Sektionen der Eurojumelages zu erhalten. Außer bei Facebook ist Eurojumelages jetzt auch bei Wikipedia vertreten.
Nach der Abschiedsrede von Marie-Paule Richonnier standen alle Delegierten auf und klatschten minutenlang Beifall.
Am Nachmittag gab es eine Stadtrundfahrt mit Stopps an der Stierkampfarena und am königlichen Schloss sowie einem weiteren unfreiwilligen Stopp in einem Verkehrsstau wegen einer Demonstration an der Plaza de Cibeles.
An der Abschiedsveranstaltung am Abend nahmen außer den Kongressteilnehmern auch weitere Mitglieder der Madrider Sektionen teil. Während des Gala-Diners gab es Tanzdarbietungen einer Flamenco-Gruppe. Anschließend konnte bis in den frühen Morgen getanzt werden.
Der nächste Kongress wird in 3 Jahren auf Malta stattfinden.
Alfred Corbet