Vom 3. – 6. Oktober 2019 fand in Hendaye / Frankreich der XII. Kongress der EUROJUMELAGES statt, der vom Vorsitzenden der französischen UNJPT, Michel Morel und seinem Team organisiert wurde.
Angereist waren 119 Delegierte aus 9 europäischen Ländern sowie Begleitpersonen und Gäste, davon 68 Delegierte aus Frankreich und 34 Delegierte aus Deutschland. Von der Sektion Darmstadt nahmen als Delegierte teil: Alfred, Britt, Georg, Irmi, und Rolf. Während die Delegierten am Freitag bei der Tagung zubrachten, nahmen die Begleitpersonen und Gäste an einem Ausflugsprogramm teil.
Der Kongress wurde eröffnet durch Marian Fabian, Präsident der EUROJUMELAGES und durch Michel Morel. Nach den Grußworten der Vorsitzenden der teilnehmenden Länder wurden von Jean-François Logette, dem Generalsekretär der EUROJUMELAGES, die Namen der Jumeleure verlesen, die seit dem letzten Kongress auf Malta verstorben sind und ihrer in einer Schweigeminute gedacht.
Anschließend wurde vom Generalsekretär Nicola Di Biase gewürdigt, der im April 2019 verstorben ist. Er war das letzte Gründungsmitglied der EUROJUMELAGES, ehemaliger Präsident der Eurojumelages und Ehrenmitglied. Wir haben ihm viele Veranstaltungen zu verdanken, vor allem die Organisation der Italienisch-Sprachkurse und der Skifreizeiten in Pozza di Fassa.
Dann wurde die Wahlkommission vorgestellt: 3 Deutsche (Alfred, Britt und Georg), 3 Franzosen und ein französischer Vorsitzender.
Zentrale Themen beim Kongress waren jeweils mit Aussprache und offener Abstimmung:
• der Tätigkeitsbericht des Generalsekretärs
• der Kassenbericht des Generalkassenführers
• der Bericht der Kontrollkommission
• der Kassenvoranschlag 2019 / 2021
• eine Satzungsänderung vorgeschlagen von Peter Backes (Deutschland):
Die Fristverkürzung für Einreichung von Satzungsänderungen für den Kongress von einem Jahr auf 6 Monate wurde von den Delegierten einstimmig angenommen.
In geheimer Abstimmung erfolgten:
• die Wahl des Präsidenten der EUROJUMELAGES
Es standen 2 Kandidaten zur Wahl: Peter Backes (Deutschland – Vorsitzender der Sektion Bonn) und Jean-François Logette (Frankreich - bisheriger langjähriger Generalsekretär der EUROJUMELAGES). Peter Backes wurde von den Delegierten mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt.
• die Wahl der Kontrollkommission
Es gab 3 Kandidaten für die Kontrollkommission Rita Caumettes (Deutschland), Renata Gołębiowska (Polen) und José Antonio Machado (Portugal). Gewählt wurden: José Antonio Machado und Renata Gołębiowska.
• die Wahl des Landes für den nächsten Kongress 2022
2 Länder hatten sich bereiterklärt, den nächsten Kongress zu organisieren bzw. durchzuführen: Malta und Polen. Die Delegierten entschieden sich mit großer Mehrheit für Polen. Somit findet 2022 der nächste Kongress in Breslau (Wrocław) vom 5. – 9. Oktober statt.
Am Schluss des Kongresses wurde Mariana Petre, ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrats für Rumänien und ehemalige Vorsitzende der Sektion Bukarest, zum Ehrenmitglied der Eurojumelages ernannt für ihre seit vielen Jahren für den Verein geleistete Arbeit.
Nach dem Kongress am Freitag tagte noch der neue Verwaltungsrat. Von deutscher Seite sind darin vertreten: Peter Backes (Präsident), Gerhard Klar (Vizepräsident Telekom) und Irmi Corbet (Kommission Sprachkurse). Neuer Generalsekretär ist jetzt Pierre-Yves Videlot. Die nächste Verwaltungsratssitzung wird vom 23. – 26. April 2020 in Bonn stattfinden.
Der Freitagabend wurde abgerundet mit baskischen, französischen und spanischen Gesängen der Gruppe Egunkoak.
Bei dem diesjährigen Kongress in Hendaye wurde auch das 60jährige Jubiläum der Jumelages-Bewegung gefeiert. Aus diesem Anlass gab es am Samstagvormittag eine Feier, eine philatelistische und ikonografische Ausstellung sowie einen Sonderstempel und Verkauf der Sondermarke "60 Jahre Jumelage Post und Telekom“.
Am Samstagnachmittag stand traditionellerweise für alle Delegierten und Gäste ein gemeinsamer Ausflug auf dem Programm. Mit 3 Bussen wurden wir nach dem Mittagessen nach Saint-Jean-de-Luz transportiert. Anschließend wurden wir in 3 Gruppen in den Sprachen deutsch, englisch und französisch durch diesen Ort geführt, der nicht nur vom Fremdenverkehr, sondern auch immer noch vom Fischfang lebt – hauptsächlich Thunfisch.
Wir starteten unseren Rundgang am Hafen und kamen alsbald am Maison Louis XIV an, in dem der junge König vorübergehend lebte. Dieser heiratete 1660 in Saint-Jean-de-Luz die spanische Infantin Maria-Theresia, um den uralten Streit zwischen Frankreich und Spanien beizulegen. Weiter ging es zum Grande Plage, wo wir von der Promenade aus bei blauem Himmel und warmen Temperaturen viele Sonnenanbeter, Schwimmende und Wellenreiter beobachten konnten. Interessant waren auch die vielen hübschen Brücken, die vom Damm aus direkt zu den Hauseingängen im 1. Obergeschoss führten.
Die Kirche Saint-Jean-Baptiste, in der Louis und Marie heiraten, bildete den Abschluss unserer Führung. Das Äußere der Kirche ist schlicht, das Innere prunkvoll: ein prachtvolles Altarretabel mit vergoldeten Holzstatuen, die Galerien aus Eichenholz, die nach baskischer Tradition den Männern vorbehalten waren, während die Frauen unten im Kirchenschiff saßen, das Boot, das an einem langen Seil von der Decke herabhängt.
Anschließend hatten wir noch Zeit durch die Rue Gambetta, Haupteinkaufsstraße von Saint-Jean-de Luz, zu bummeln bzw. noch dies oder jenes zu kaufen. Gegen 17:30 Uhr kehrten wir wieder nach Hendaye zurück.
Nach einem Galadiner am Samstagabend fand der diesjährige Kongress mit einem Tanzabend seinen Abschluss.
Irmi Corbet