Seit 13 Jahren besuche ich jedes Jahr den Intensiv–Sprachkurs in Spanien. Jedes Jahr an einem anderen Ort, immer historische bedeutende Städte. So habe ich in diesen Jahren schon fast ganz Spanien kennen gelernt.
Als ich für dieses Jahr hörte, dass der Sprachkurs in einer Stadt mit nur 5 000 Einwohnern stattfindet, war ich erst mal erschrocken. Aber: El Burgo de Osma ist ein „Bien de Interés Cultural“ und eigentlich sogar Weltkulturerbe-würdig und eine wirklich schöne und interessante Stadt. Sie liegt etwa 100 km nördlich von Madrid in den Bergen in der Provinz Soria, die die kälteste in Spanien ist. Das haben wir auch gemerkt, nachts war es trotz Ende April sehr kalt und einmal hatten wir auch Schnee. Aber im Laufe des Tages wurde es angenehm warm, und abends war es immer warm genug, um auf dem Plaza Mayor, dem Großen Platz (den gibt es in jedem Dorf und in jeder Stadt und ist oft sozusagen eine Art Biergarten), ein Bierchen zu trinken. Das Stadtbild ist geprägt von mittelalterlichen Häusern, der Stadtmauer und einer riesigen Kathedrale, in der vermutlich problemlos alle Einwohner der Stadt Platz fänden. Das zeugt von einer bedeutenden Vergangenheit – In dieser Gegend verlief Jahrhunderte lang die Front zwischen Christen und den muslimischen Mauren. In der Nähe befinden sich die Ruinen eines riesigen maurischen Forts, das wir auch besichtigt haben. Außerdem ist die kleine Stadt bis heute ein Bischofssitz. Weitere Ausflugsziele war die Provinzhauptstadt Soria und v.a. auch die Natur der Provinz, z.B. der Cañon del Rio Lobos, in dem noch einige Geierfamilien nisten, und die Laguna Negra, ein romantischer See in den Bergen bei Soria.
Aber: Um es nicht zu vergessen, die Hauptsache ist natürlich der Sprachkurs. Jeden Tag 4 Stunden, in mehreren Niveaus, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, da kann jeder mit machen. Und auch in diesem Jahr waren alle Lehrerinnen gut, so die einhellige Meinung. Und auch in den Pausen kann man spanisch sprechen, aber auch Deutsch und französisch, wenn es denn in Spanisch noch nicht so gut geht. Auch in diesem Jahr waren es ca. 45 Teilnehmer, überwiegend Franzosen und Deutsche, diesmal auch einige Portugiesen, eine Polin und ein Italiener.
Mein Fazit auch in diesem Jahr: Es hat mir spitze gefallen, und ich werde auch im nächsten Jahr wieder teilnehmen. Und ich kann auch allen die Teilnahme empfehlen.
Wolfgang Mörler