Nicht weniger als sieben Jahre musste ich auf meinem Kalender zurückblättern, um zu unserer letzten Begegnungsfahrt nach Bielsko-Biala zu gelangen. Und dabei hatte wir uns damals doch fest vorgenommen, uns nach zwei Jahren in Darmstadt erneut zu begegnen.
Wer dann aber tatsächlich kam, das waren nicht unsere polnischen Freunde, sondern Covid. Glücklicherweise haben das alle Teilnehmer an der damaligen Begegnung irgendwie überlebt. Vorsichtshalber benutzten wir, sieben Personen, auch dieses Mal auf dem Hin- und Rückflug nicht alle dasselbe Flugzeug. Man kann ja nie wissen!
Nach den ersten vierundzwanzig Stunden bei den jeweiligen Gastgebern trafen wir uns zu einer Gartenparty bei bei Ewa und Ryszard. Liebevoll hatten sie für uns im Freien gedeckt. Sogar den Swimmingpool hatten sie für uns aufgefüllt. Dass aber ausgerechnet die Sonne fehlte, bekamen wir deutlich zu spüren. Wer seine Long Johns vergessen hatte, riskierte einen Schnupfen zu bekommen und der Gala am Abschlussabend – «soirée amicale» sagten dazu die beiden Jumeleure aus Frankreich, die gleichfalls an der Begegnung teilnahmen – fernbleiben zu müssen.
Wer sich am ersten Abend noch nichts geholt hatte, bekam am zweiten Abend noch einmal Gelegenheit dazu, als wir bei Jola und Jurek zu Gast waren. Auch sie hatte liebevoll für uns die Tafel in luftiger Umgebung bereitet.
Zuvor hatten wir gleich zwei Burgruinen bestaunt, mit dem Mittagessen in einer „stodoła (sprich: stodoua)“, dem einzigen polnischen Ausdruck, den ich von meinem Vater gelernt habe, nämlich „Scheune“. Suppe im Brotlaib kam da unter anderem auf den Tisch. Tags darauf zogen wir um und erlebten ein drittes Mal Party im Freien, diesmal in einem Gasthaus in Rajza.
Unterwegs stoppten wir am Berg Żar, den wir mit einer Zahnradbahn erklommen. Oben hatten wir einen Blick auf einen Stausee und die herrliche Umgebung.
Am vorletzten Tag wurde mir in der Slowakei bewusst, dass es dort bereits den Euro gibt. Die Not hatte also ein Ende, wenn man eine öffentliche Toilette aufsuchen wollte.
Wir schipperten auf dem Orava-Stausee herum und betraten dabei auch eine Insel, auf die so einige Exponate der beim Befüllen versunkenen Ortschaften umgesetzt worden waren. Auf der Rückfahrt gab es unterwegs Forelle.
Abends fand dann, wie bereits erwähnt, die Gala statt, und unsere polnischen Freunde sorgten dabei für Tanzmusik, dass die Wände wackelten. Vor allen Dingen wurden Einladungen ausgesprochen: Bereits für kommenden September anlässlich eines polnischen Sektionsjubiläums und für das darauf folgende Jahr in Darmstadt.
Georg Urbanski