Reisebericht über unsere Begegnung mit unseren Freuden aus Troyes
Nach einer reibungslosen Fahrt kamen wir pünktlich am 09.05. in Troyes auf dem Parkplatz des Aube-Stadiums an. Wir wurden herzlichst von den Jumeleuren aus Troyes empfangen. Den Abend verbrachten wir bei unseren Gastfamilien.
Am Freitag den 10. Mai fuhren wir in den Autos unseren Gastfamilien nach la Motte Tilly, ungef. 1 Std. Fahrt von Troyes entfernt.
Das Schloss wurde 1754 vom Architekt Francois Nicolas Lancret für die Brüder Terray erbaut. In 1910 wurde es vom Grafen von Rohan-Chabot, Nachkömmling der Brüder Terray renoviert. Das Schloss steht seit 1946 unter Denkmalschutz. Nach dem Tod vom Grafen in 1964 hat seine Tochter die Marquise de Maillé im Schloss Dekor und Möbel nach dem Stil des XVIIIst. Jahrhunderts verschönert. Sie starb 1972 ohne Nachkommen und hat das Schloss dem Staat vermacht.
Die wunderschöne Parkanlage besteht aus einem französischen Garten von „Le Nôtre“ entworfen, einem anglo-chinesischen Garten, breiten Grünanlagen und einer großen Wasserfläche.
Es wurden franz. und deutsche Führungen durch das Schloss abwechselnd mit einem freien Besuch der Parkanlage angeboten. Das Wetter war wunderschön und es hat Spaß gemacht, durch die Anlage zu laufen.
Um 12 Uhr 30 trafen wir uns in einem Nachbarort, Nogent sur Seine, in einem sehr schönen Lokal „le Cygne de la Croix“, wo ein vorzügliches Menü, - Melone mit Schinken, Kalbsfrikassee, Vanilleeis mit Erdbeeren und Schlagsahne verfeinert - uns angeboten wurde.
Um 14 h 45 starten wir den Besuch (franz. und deutsche Führungen) des Museums „Camille Claudel“ in der Nähe des Restaurants.
Camille Claudel (geb.08.12.1864 in Fère-en-Tardenois, gest. 19.10.1943 in Montdevergues, Dépt. Vaucluse) war eine französische Bildhauerin und Malerin bekannt für ihre figurativen Werke in Bronze und Marmor. Sie war die Schülerin und Geliebte von Auguste Rodin und die Schwester des Dichters Paul Claudel. Sie verbrachte die letzten 30 Jahren nahezu vergessen in einer psychiatrischen Anstalt und starb an einem Schlaganfall.
Bekannte Werke: Der Walzer, die Schwätzenden, die Meerjungfrau, der Flötenspieler
Anschließend kleine Spaziergänge am Ufer der Seine (nach Wunsch)
Abendessen in der Familie
Am Samstag um 10 Uhr ging es los.
Wir besuchten das Museum der Bleiglasfenster in Troyes.
Seit Herbst 2021 beherbergt der Westflügel des historischen Spitals Hôtel-Dieu-Le-Comte in Troyes die „Cité du Vitrail“, ein Museum, das sich auf über 3.000 qm vollkommen der Glasmalereikunst widmet und eine Apotheke. Umrahmt wird dieses Museum von einer neu angelegten Gartenanlage im Herzen von Troyes.
„Das Hôtel Dieu-Le-Comte“ wurde im 12. Jahrhundert vom Grafen von Champagne Heinrich I erbaut. Es wurde im 18. Jahrhundert als Hospiz für Bedürftige, „heilbare“ Kranken umgebaut, nachdem das alte Krankenhaus brach.
Das neue Krankenhaus wurde 1953 an den Stadtrand von Troyes verlegt, danach als Altersheim umgebaut. 1964 wurde es von dem Département Aube gekauft. Ab 1990 beherbergt es nun einen Universitätscampus und Räume für Sonderausstellungen.
La Cité du Vitrail
Im Département Aube wird ein unermesslicher Schatz gehütet: 9.000 qm Buntglasfenster – von der majestätischen Kathedrale von Troyes bis hin zur schlichten Dorfkirche. Nirgendwo sonst auf der Welt findet man ein solches Vorkommen und eine vergleichbare Qualität.
Alte Glasfenster
Heute zu Tag werden aber neue Motive entdeckt. Dadurch dass es verboten ist, Blei zu verwendet hat man ein neues Verfahren entworfen. Die Glasfenster werden mit Hilfe eines Stammbaums angefertigt und die entsprechenden Glasfenster mit Metall gehalten.
Durch eine hervorragende Führung haben wir noch mehr über die Sammlung erfahren und ein Blick auf das Atelier werfen können.
Die Apotheke
Diese Krankenhausapotheke diente bis 1962 als Apotheke. Sie ist seit 1976 für die Öffentlichkeit zugänglich und besteht aus dem „Großen Raum“, einem Raum, in dem die für die Entwicklung von Heilmitteln bestimmten Produkte und Pflanzen aufbewahrt wurden, und dem „Labor“, einem angrenzenden Raum, in dem Medikamente wurden vorbereitet.
Die 1725 erbaute Apotheke ist in ihrem ursprünglichen Zustand zu sehen. Sie besteht auf 2 Räumen : den Raum in dem die Produkte aufbewahrt wurden, mit seinen spektakulären Reihen von Töpfen und Dosen, und den angrenzenden Labor, in dem durch Mischen der Zutaten die Heilmittel hergestellt wurden.
Mittagessen mit den Gastfamilie. Nachmittag zur freien Verfügung.
Samstagabend, Treffen gegen 18 Uhr 30.
Den Abend verbrachten wir in Villermereuil (ungef. 16 km von Troyes entfernt). Die Soirée war von Jumeleuren aus Villermereuil in einem Festsaal der Gemeinde organisiert worden.
Ein hervorragender Sänger und Keyboardspieler hat bekannte, französische Lieder aus den 60er-, 70er Jahren gespielt.
Es wurde gesungen (sogar deutsche Lieder), diskutiert, gelacht, getanzt.
Ein wunderschöner Abend!
Sonntag, gegen 10 Uhr, herzlicher Abschied von unseren Gastfamilien und Rückkehr nach Darmstadt.
Carmen René