carre kirche breisach 180Christian Siebold, Vorsitzender der Sektion Konstanz, hatte zum 22. Carré de l’Est eingeladen, einem Treffen zwischen Sektionen aus Süddeutschland, Ostfrankreich und der Schweiz. Von den ursprünglich 32 angemeldeten Personen konnten 26 Jumeleure teilnehmen. Deutschland war vertreten durch die Sektionen Darmstadt, Konstanz, Regensburg und Stuttgart, Frankreich durch die Sektionen Dijon, Haut-Rhin und Strasbourg, die Schweiz durch die Sektion Deutschschweiz.

carre christian 300Christian hatte für uns eine preiswerte und schöne Unterkunft ausgesucht, den Landgasthof Adler in Breisach-Hochstetten. Wir waren bestens untergebracht und fühlten uns beim Frühstücksbüffet und beim Drei-Gang-Menü am Abend rundum gut versorgt.

Von den 26 Jumeleuren kannten wir nur 4 noch nicht. Die anderen hatten wir alle schon bei anderen Veranstaltungen der Jumelages kennengelernt. Die Wiedersehensfreude nachmittags am Donnerstag 3. Oktober war groß. Besonders freuten wir uns, dass der 92jährige André Rousselot, der Vater von OSCAR, und seine Frau Elise auch dabei waren.

carre stadtfuehrung 300Am ersten vollen Tag, Freitag 4. Oktober, hatte Christian einen Ausflug nach Freiburg organisiert. Mit unserer Gästekarte benutzten wir den ÖPNV, zunächst den Bus zum Bahnhof in Breisach. Die Bushaltestelle war nur wenige Meter von unserer Unterkunft entfernt. Von Breisach aus ging es dann mit dem Zug weiter ins ca. 20 km entfernte Freiburg, wo Christian um 11:00 Uhr zwei Altstadtführungen (deutsch und französisch) bestellt hatte. Vom Bahnhof erreichten wir den Rathausplatz in ca. 15 Minuten, vorbei an den Wahrzeichen Freiburgs, den Bächle, den kleinen Kanälen seitlich der Straßen und Gassen. Am Alten und Neuen Rathaus trafen wir auf unsere Stadtführerinnen. Da die französische Gruppe kleiner war als die deutsche Gruppe schlossen wir (Alfred und Irmi) uns der französischen Gruppe an.

Von unserer Stadtführerin haben wir viel Interessantes über Freiburg erfahren. Sie führte uns u. a. zu den beiden noch von der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhaltenen Tortürmen: zum Martinstor und zum Schwabentor. Wir kamen am Historischen Kaufhaus in ochsenblutroter Farbe vorbei und konnten die prächtigen Skulpturen habsburgischer Herrscher bewundern sowie die mit farbigen Ziegeln gedeckten Ecktürmchen und Treppengiebel.

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Ein weiteres Highlight war ein Gang durch die Konviktstraße mit ihren historischen Häusern, in denen sich heute viele Gasthäuser, Cafés und Souvenirläden befinden. Wir gingen auch durch Gassen mit wunderschönen Bodenmosaiken. Unsere Führung endete am steinernen Krokodil im Gewerbebach. Das Mittagessen konnte in der nahegelegenen Hausbrauerei Feierling eingenommen werden.

Am Nachmittag hatte man dann noch genügend Zeit durch Freiburg zu bummeln, z. B. über den Münsterplatz, auf dem jeden Werktag-Vormittag der Wochenmarkt stattfindet. Ein Besuch des Freiburger Münsters durfte natürlich auch nicht fehlen. Treffpunkt für die Rückfahrt nach Breisach war dann wieder am Freiburger Bahnhof. Bahn und Bus brachten uns wieder zu unserem Landgasthof zurück.

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Am Samstag 5. Oktober blieben wir in Breisach am Rhein. Von unserer Unterkunft fuhren wir wieder mit dem Bus zum Bahnhof nach Breisach und gingen von dort zu Fuß zur Touristeninformation. Wir (Irmi & Alfred) freuten uns, dass wir unterwegs am Kugelbrunnen vorbeikamen. Für unser Hobby Geocaching mussten wir hier eine Aufgabe lösen. Jetzt wissen wir, dass die 1466 kg schwere Kugel mit 1,3 bar Wasser zum Rotieren gebracht wird. Um 10:30 Uhr erwartete uns dann an der Touristeninformation eine Stadtführerin zur Führung „Wein und Geschichte“. Sie war mit gefülltem Einkaufstrolley gekommen und suchte dafür einen starken Mann zum Transport. Nachdem wir den Marktplatz überquert hatten, erfuhren wir vor der Spitalkirche Interessantes über die Geschichte der Stadt Breisach. Erwähnenswert ist, dass sich Breisach als erste Stadt in Europa bereits im Sommer 1950 - also in einer Zeit als Deutschland noch in weiten Teilen in Schutt und Asche lag - in einer Abstimmung zu einem vereinten Europa bekannt hat. Für die damalige Zeit war das genauso visionär wie 1959 als der Darmstädter Gründervater der Jumelages Hans Winkel vier Jahre vor dem deutsch - französischen Vertrag die ersten Kontakte zu Frankreich nach Troyes knüpfte und den Ausgangspunkt für die Eurojumelages in Europa bildete .

Danach ging es über viele Stufen hinauf auf den Eckartsberg. Auch André ließ es sich nicht nehmen, die vielen Stufen zu erklimmen. Oben angekommen erwartete uns ein grandioser Blick auf das gegenüber liegende St. Stephansmünster. Wir bekamen Interessantes über den Weinbau erklärt und die Arbeit, die ein Winzer das ganze Jahr über machen muss. Zum Abschluss liefen wir zur Europafahne auf dem Eckartsberg, wo wir mit 2 Weinproben und „Schnaigerle“, 2 verschiedenen Gugelhupf-Kuchen (süß und salzig) verköstigt wurden. Der Rückweg zur Stadt ging dann nicht über Treppen, sondern über einen längeren, stetig flach abfallenden Weg.

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Bis zur nächsten Veranstaltung am Nachmittag war dann Freizeit angesagt, die individuell gestaltet werden konnte.
Um 14:30 Uhr ging es dann gemeinsam weiter zum Besuch der Sektkellerei Geldermann mit Verkostung von 3 Geldermann Sekten. Zunächst wurde uns in einem Gewölbe die Historie und die Feinheiten der Schaumweinherstellung erklärt. Bevor wir in die Reifekeller hinabstiegen, welche konstant 13 Grad kühl sind, gab es die erste Sektverkostung: BRUT. Im Kellergewölbe erfuhren wir u. a., dass in jeder Flasche 1 Million Bläschen perlen und dass eine Flasche Sekt aus 1,25 kg trauben gewonnen wird. Nach der Führung durch die Kellergewölbe folgten 2 weitere Sorten Sekt zur Degustation: CLASSIQUE und ROSÉ.

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Beim Abendessen saßen wir wieder - wie jeden Abend - gemütlich beisammen und redeten über die Jumelage, über vergangene und zukünftige Veranstaltungen, aber auch über andere Themen. Jeden Abend wechselten unsere Gesprächspartner. So saßen wir am ersten Abend bei Konstanzer Jumeleuren, am zweiten Abend bei Schweizer und Regensburger Jumeleuren, am dritten Abend bei Jumeleuren aus Dijon und Strasbourg.

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Am Sonntag 6. Oktober, unserem Abreisetag, hatte Christian vormittags noch eine Altstadtführung in Breisach organisiert. Die Mehrheit der Jumeleure wollte aber frühzeitig die Heimreise antreten, sodass nur noch wenige Jumeleure an der Führung teilnahmen. Auch wir verließen schon nach dem Frühstücksbüffet den Landgasthof, um in Mulhouse die Blumenschau Folie’Flore zu besuchen.

Nochmals vielen Dank an Christian für die großartige Organisation.

Irmi & Alfred Corbet
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