Paul Pantzer Gedächtnis-Turnier
24. August 2024 in Mulhouse, Frankreich
Das 14. Internationale Boule-Turnier in der französischen Stadt Mulhouse richtete die französische Sektion Haut-Rhin für die Eurojumelages aus. Britt, Irm und ich (Rolf) aus der Sektion Darmstadt reisten schon einen Tag vorher an, um Mulhouse ein wenig kennenzulernen.
Aus dem Besuch der interessanten Museen wurde nichts wegen Staus auf der Autobahn. Für Museen wie das Stoffdruck-Museum (Musée de l´impression sur étoffes), die Oldtimer-Ausstellung, die „Cité du Train“ mit den ersten Dampfloks oder dem Museum der Geschichte der Elektrizität und Elektrogeräte war es leider schon zu spät.
Wir wurden entschädigt durch einen gemeinsamen Rundgang um den Place de la Réunion in der autofreien historischen Altstadt mit den bunten Häuserfassaden und dem Besuch der im gotischen Stil erbauten Église Saint-Etienne, der Stephanskirche, mit den wunderschönen Kirchenfenstern aus dem 12. Jahrhundert.
Übernachtet haben wir dann in dem Vorort Morschwiller.
Zum Turniertag am Samstag hatte uns die Union Bouliste Mulhousienne Boules Lyonnaises ihre Sportanlage in der Rue de Machine in Mulhouse zur Verfügung gestellt.
Um 9:00 Uhr wurden wir von der Organisatorin Sylvie Suhard und ihren Team herzlich begrüßt und allen eine gute Wurfhand gewünscht.
Ihrer Einladung waren 49 Teilnehmer gefolgt: aus Deutschland die Sektionen Darmstadt, Friedrichshafen, Konstanz, Ulm, Bonn, Marburg und Stuttgart, aus Frankreich die Sektionen Dijon und Haut-Rhin sowie aus der italienischen Schweiz die Sektion Ticino.
Den internationalen Charakter der Boule-Turniere unterstrich Peter Backes, der Vorsitzende der Eurojumelages, mit Grußworten.
Eine besondere Würdigung erfuhr Paul Pantzer, ein Jumeleur der „ersten Stunde“, der während eines Jumelages-Partnertreffens verstarb.
Hier die Grußworte von Peter:
Liebe Freunde der Eurojumelages,
herzlich willkommen zum 14. Internationalen Boule Turnier der Eurojumelages hier in Mulhouse.
In diesem Jahr hat die Eurojumelages den Initiator ihrer internatinalen Boule Turniere verloren und wir alle haben mit Paul Pantzer einen guten Freund verloren. Ich habe Paul sehr geschätzt und erinnere mich gerne an unser letztes Treffen im Mai auf Fehmarn, dort hat Paul seine letzte Woche im Kreise von Jumeleuren verbracht. So lasst uns das heutige Turnier zur Erinnerung an einen großen Jumeleur als „Paul Pantzer Gedächtnisturnier“ veranstalten.
Ich wünsche Euch einen schönen und interessanten Turniertag.
Und nun laßt die silbernen Kugeln rollen!
Die Spielplätze der Sportanlage im Boule-Park Union Bouliste Mulhousienne, 29 rue de Machines, Mulhouse waren von den Mitgliedern des Vereins für uns sorgfältig vorbereitet worden.
Es folgte die Auslosung für die Zusammenstellung.
Aufgrund der Anzahl der Teilnehmer ergab für die Zusammensetzung, dass sich Zweier- und Dreier-Teams bildeten, sodass wir in Doublette- oder Triplette-Formation gegeneinander spielten.
Dabei wurde klar, dass Boule auch ein taktischer Teamsport ist. Gemeinsam wurde überlegt, wie die nächste Kugel möglichst nahe an die Zielkugel, an das sogenannte Schweinchen, platziert werden kann oder wie man es anstellen könnte, die gegnerische Kugel möglichst auf Abstand zum Schweinchen zu „schießen“.
Und spannend wurde es!
Das Maßband kam oft zum Einsatz und knappe Ergebnisse waren also vorprogrammiert.
Nach zwei Spielrunden wurde die Mittagspause eingeläutet.
Unter schattigen Parkbäumen, die die große Hitze kaum mildern konnten, hielten die „Köchinnen und Köche“ des Gastverein zuerst Mineralwasser zur Abkühlung bereit. Dann überraschten sie uns zur Stärkung mit Grillspezialitäten, wohl temperiertem Wein und/oder kühlem Bier und natürlich französischem Dessert. Käse sowie Kaffee und Kuchen gehörten auch dazu.
Es folgten weitere drei schweißtreibende Spielrunden bis die Ergebnisse ausgewertet werden konnten und die Sieger feststanden.
Nach kurzer Verschnaufpause konnte Sylvie zur Siegerehrung rufen:
1. Platz: Maggy Schwand aus Bonn
2. Platz: Hubert Braun aus Friedrichshafen
3. Platz: Thomas Rosowski aus Darmstadt
Zur Erinnerung wurden den Siegern eine Präsenttasche mit Köstlichkeiten aus der Region überreicht.
Mit herzlichen Worten der Erinnerung an unseren Jumeleur Paul Pantzer zum Ende des Turniers und dem Dank für die Gastfreundschaft der Union Bouliste Mulhousienne verabschiedete Sylvie alle Teilnehmer mit dem Wunsch, ihres Wohlergehens und einer guten Heimkehr.
Auch Peter Backes ließ es sich nicht nehmen, noch einmal das Wort zu ergreifen:
Liebe Freunde der Eurojumelages,
zum Abschluss des diesjährigen Boule Turniers möchte ich kurz auf die Historie der Boule Aktivitäten der Eurojumelages eingehen.
Die ersten Anfänge der Boule Aktivitäten der damaligen European Jumelages PTT e.V. gehen bereits auf das Jahr 1989 in Wuppertal/Deutschland zurück.
2010 wurde das Boule-Spielen dann in den Status der internationalen Eurojumelages Veranstaltungen erhoben und das 1. internationale Turnier fand in Konstanz statt. In Folge wurden die Boule-Turniere jährlich ausgetragen mit Ausnahme von 2020, damals konnte das Turnier – wie viele anderen Veranstaltungen auch – coronabedingt nicht stattfinden.
Kurzum, wir werden im nächsten Jahr das 15jährige Jubiläum des internationalen Boule-Turniers der Eurojumelages feiern. Und ich darf schon soviel verraten, dass unser Jubiläums-Turnier am Bodensee stattfinden wird.
Nun aber zurück zum diesjährigen Turnier:
Liebe Sylvie, lieber Laurent,
im Namen der Eurojumelages danke ich Euch ganz herzlich für die gute Organisation des Turniers. So wird dieses Turnier uns allen in guter Erinnerung bleiben als das „Paul Pantzer Gedächtnisturnier“.
Wie ich bei meinen Recherchen festgestellt habe, war es bereits das 3. Turnier, das Ihr beide ausgerichtet habt.
Das Ziel der Eurojumelages, die europäische Völkerverständigung, lässt sich nur verwirklichen durch engagierte Menschen -wie Euch-, die mit großer Begeisterung und mit persönlichem Einsatz Veranstaltungen organisieren.
Vielen Dank!
Auch ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer!
Ich hoffe, dass wir uns alle spätestens beim Jubiläumsturnier wiedersehen.
Und denkt daran, der Preis beim Turnier ist nicht entscheidend, „auch wenn man das Ziel nicht erreicht, der Weg dorthin lohnt immer“.
Vive l´Eurojumelages!
Für Teilnehmer, die den Heimweg noch nicht antraten, hatten die französischen Boule-Gastgeber eine abendliche Grillparty vorbereitet, von der wir uns erst bei Dunkelheit verabschiedeten.
Un grand merci!
Rolf Wojewodka