Marian Fabian, der Vorsitzende der Sektion Bielsko-Biała lud zum Multisektionstreffen in Duszniki-Zdrój ein und 5 Franzosen, 6 Deutsche und 6 Polen hatten die Einladung am Samstag, den 24.09. angenommen.
Die Ereignisse im Nachbarland waren leider der Anlass für unsere irischen Freunde nicht dabei zu sein. Irm, Rolf und Britt waren die Teilnehmer aus Darmstadt. Unsere Partner Bogusław und Genoveva holten uns in Wrocław am Flughafen ab und dann ging die Autofahrt nach Duszniki-Zdrój. Ein schöner Bergkurort im Glatzer Land nicht weit von der tschechischen Grenze. Im Hotel angekommen und nach etwas Ruhe, sind wir drei Darmstädter durch die Stadt spaziert, haben zwei Kirchen besucht und vor der einen Kirche eine menschengroße Statue von Johannes Paul II. betrachtet.
Marian hieß uns am Abend alle herzlich willkommen, natürlich mit einem Glas Wodka. Für uns ging der erste Abend früh zu Ende, um Kraft für die kommenden Tage zu tanken.
Am Sonntag nach einem späten Frühstück haben wir alle zusammen einen Erkundungsrundgang durch die Stadt gemacht. Auf dem Platz an unserem Hotel gab es ein Strafgerüst mit Ketten, die früher die Leute an den Pranger fesselten. Weiter ging der Spaziergang durch den Kurpark. Verschiedene Brunnen sind nach Persönlichkeiten benannt z.B. Chopin und Mendelssohn. Im Kurhaus haben wir eine Auswahl von Heilwassern probiert und danach fühlten wir uns gleich viel gesünder.
Zum Mittagessen fuhren wir in die benachbarten Kurstadt Polanica-Zdrój. Mit einem kleinen Bähnchen folgte eine Besichtigungsfahrt durch die hügelige Stadt und eine Kaffeepause im Polanica Kurpark.
Wieder zurück im Hotel probierten wir nach dem Essen abends Hajto und Ewas selbstgemischten Wodka; danach ging es bei einer Abendwanderung wieder durch den örtlichen Kurpark zum großen Brunnen. Zu farbigen Wasserspielen ertönte klassische und auch Pop Musik. Wieder zurück im Hotel durften wir natürlich Haijtos Wodka nochmals “genießen“ und dazu gab es viel Musik und Gesang in polnisch, französisch und deutsch.
Am Montag besuchten wir die Festung Glatz in Kłodzko. Die Festung ist in Form eines Sterns angelegt und so war der Feind gleichzeitig von mehreren Seiten dem Verteidigungsfeuer ausgesetzt. Eine Führung durch die Gewölbe ließ das Leben der Bewohner erahnen. Damals wurden die Soldaten alle mit drei Schuhen ausgestattet, die alle einheitlich groß waren und auf beide Füße paßten. Der dritte Schuh diente als Reserve und wurde in einem Tornister getragen.
Auf dem Heimweg besuchten wir in Duszniki-Zdrój das Papiermuseum in der alten Papiermühle aus dem 1600 Jahrhundert. Hier wird noch heute handgeschöpftes Papier hergestellt und man macht auch Papier aus Elefantendung. Am Abend gab es ein Quiz über Polen und danach wieder Musik, Gesang und Tanz.
Dienstag ging es früh los zur Adersbacher Felsenstadt in Tschechien. Wir sind einen schönen Rundweg von ca. 3,5 km gelaufen, hoch und runter, zwischen hohen Felsen und unsäglichen Treppen. Die verschiedenen Felsen haben Namen bekommen und mit ein bisschen Phantasie konnte man auch verschiedene Figuren erkennen. Mit einem Picknick endete eine wunderschöne Wanderung durch die Felsenstadt.
Am Abend zeigte Marian Bilder von unseren früheren Multisektionstreffen, was oft zu heiteren Gesprächen führte.
Am Mittwoch besuchten wir , wo Fürst Heinrich und Fürstin Daisy von Pless-Hochberg die letzten Bewohner dieses Schlosses waren. Schloss Książ war eine der größten Burgen in Europa und drittgrößtes Schloss in Polen. Es wurde 1288 gebaut und beherbergt mehr als 400 Räume. Es wurde „Perle Schlesiens“ genannt. Nach 1939 übernahmen es die „Deutschen“. Man hatte im Keller ein Projekt „der Riese“ angefangen, bei dem riesige Tunnel gegraben wurden. Am Ende des Krieges zerstörte man alles und das Schloss wurde geplündert.
Die inzwischen schön restaurierten Räume konnten wir bewundern und mit Kopfhörern den Erklärungen zuhören. Nach dem Mittagessen ging es zum im Jugendstil erbauten Palmenhaus und hier konnte man viele schöne exotische Pflanzen bestaunen.
Am Abend fand der Galaabend statt. Marian bedankte sich bei allen die gekommen waren und die Gäste überreichten kleine Geschenke an das Organisationsteam. Dann gab es ein festliches Abendessen mit polnischen Spezialitäten. Den Abschluss bildete eine leckere Jumelages-Torte mit Kaffee.
Im Rückblick waren wir uns alle einig, dass es wieder ein sehr harmonisches und gelungenes Treffen war. Wir wurden die ganze Woche köstlich versorgt. Wo das nächste Multisektionstreffen stattfinden soll, wurde noch nicht beschlossen.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns voneinander mit den besten Wünschen für beste Gesundheit und eine gute Heimfahrt. Einige Teilnehmer reisten weiter zur Generalversammlung der Eurojumelages in Wrocław.
Auf dem Weg dorthin hatten Marian und unsere polnischen Freunde eine Überraschung für uns bereit. Wir hielten beim Botanischen Garten Arboretum Wojsławice an, einer Außenstelle der Universität von Breslau. Dort verbrachten wir bei schönsten Wetter einige Stunden und erfreuten uns beim Spaziergang an seltenen Arten und Sorten von blühenden Sträuchern und Bäumen. Ein wunderschöner Abschluss unseres Treffens.
Britt Haller & Rolf Wojewodka